Wusstest Du, dass gezielte Faszien-Übungen deine Tanzleistung verbessern können?
In diesem Artikel wollen wir dir die Bedeutung der Faszien beim Sport näher bringen und welche Auswirkungen sie auf unser Tanztraining haben.
Das erwartet dich:
Was sind Faszien?
Faszien – das klingt vielleicht erstmal nach einem komplizierten Begriff, aber eigentlich sprechen wir hier von einem speziellem Bindegewebe.
Der Begriff “Fascia” kommt aus dem lateinischem und bedeutet so viel wie “Band”, “Bündel”, oder “Binde”
Stell dir Faszien als ein Netz vor, das aus tausenden von Kollagenfasern, etwas Wasser und körpereigenen Klebstoffen besteht.
Sie spannen ein riesiges Netz durch deinen gesamten Körper und umhüllen alle Muskeln, Organe, Gefäße, Knochen, Bänder und Sehnen und sogar dein Gehirn. Dabei verlaufen sie in durchgängigen Faszienbahnen, die aus Verkettungen von Muskeln, Sehnen und Faszien bestehen.
Küchenerfahrung:
Hast du beim Zubereiten von Fleisch schonmal eine glänzende weiße Schicht auf der Fleischoberfläche wahrgenommen? Das sind Faszien.
Früher galten sie als völlig nutzlos, doch mittlerweile wissen wir, dass Faszien dafür verantwortlich sind, dass Bewegungsabläufe überhaupt erst stattfinden können.
Ohne dieses netzartige Bindegewebe würde dein Körper einfach in sich zusammenfallen!
Darüber hinaus besitzen die Faszien viele wertvolle Funktionen:
Die Bedeutung der Faszien für Tänzer
Leistungssteigerung
Mit regelmäßigem Faszientraining können deine Muskeln effektiver und nachhaltiger arbeiten. Sportwissenschaftler sehen in den Faszien verstecktes Potenzial für zusätzliche Energiespeicher und Leistungsreserven.
Besonders Tänzer und Kampfsportler profitieren von diesem Konzept, ohne oft zu wissen, dass das Fasziennetz für die herausragenden Leistungen verantwortlich ist.
Sprungfähigkeit
Katapult-Effekt: Was haben Gazellen und Kängurus gemeinsam?
Beide Tiere können extrem weit springen, ohne dass man dies durch reine Muskelkontraktionen ihrer Beine biomechanisch erklären könnte.
Das Geheimnis liegt in der optimalen Wellenstruktur der Faszien. Diese Struktur ist auch im Bereich der Sehnen vorhanden - je mehr wellenartige Struktur eine Sehne besitzt, desto mehr elastische Speicherkapazität beinhaltet sie.
Setzt ein Känguru zum Sprung an, werden dessen Beinsehnen und Faszien wie elastische Gummibänder vorgespannt. Funktionell und optisch gleicht dieser Aufbau einem Katapult, der nach dem gezielten Loslassen (Abspringen) die gespeicherte kinetische Energie freigibt und so dem Känguru große Sprünge ermöglicht.
Untersuchungen zeigen, dass Menschen diese kinetische Energie mindestens genauso gut speichern können! Stell dir vor, wie du diese Fähigkeit in deinen Sprüngen nutzen kannst.
Beweglichkeit und Flexibilität
Die Elastizität deiner Faszien kommt von ihrer wellenartigen Struktur. Im jungen Alter besitzt du den höchsten Grad an Elastizität. Je älter du wirst, desto mehr verringert sich diese wellenartige Struktur und die Elastizität geht damit verloren.
Aber keine Sorge – gezieltes Faszientraining kann helfen, diesen Prozess umzukehren und dich zu deiner „jugendlichen Form“ zurückzubringen.
Mit einem elastischem Fasernetz, kannst du deine Flexibilität auf ein neues Level bringen. Vielleicht sind verklebte Faszien genau das, was dich davon abhält den Spagat zu meistern.
Also definitiv ein Versuch wert!
Verletzungsprävention
Geschmeidige Faszien können schneller und effektiver auf plötzliche Bewegungen reagieren und schützen so vor Verletzungen. Deine Bänder und Sehnen werden belastbarer und schmerzhafte Reibungen in Gelenken werden vermieden. So kannst du dich sicherer und freier bewegen.
Erholung und Regeneration
Dr.Robert Schleip, Direktor der Fascia Research Group an der Universität Ulm, fand heraus, dass ein intaktes Fasernetz den Heilungsprozess maßgeblich beeinflusst.
Da Leistungssteigerung und Muskelaufbau nicht beim Training selbst, sondern tatsächlich während der Regeneration stattfindet, können deine Faszien einen relevanten Faktor für deine Performance darstellen.
Häufige Probleme mit Faszien bei Tänzern
Verklebte Faszien
Mit zunehmendem Alter und fehlender Bewegung neigen Faszien dazu, zu verkleben. Der Wasseranteil nimmt ab, und die Elastizität lässt nach.
Verklebte Faszien können Nerven einklemmen, was starke Schmerzen verursacht, und die Durchblutung sowie die Kommunikation zwischen Nervenzellen und Gehirn beeinträchtigen.
Deine Muskulatur wird in der Bewegungsfähigkeit eingeschränkt, welches zu Verspannungen, Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen kann. Dadurch wirst du nicht nur anfälliger für Verletzungen, sondern auch dein Trainingserfolg wird negativ beeinflusst.
Ursachen:
Flüssigkeits- und Bewegungsmangel : Das verhindert deinen Lymphfluss, wodurch körpereigene Klebstoffe nicht transportiert werden können.
Stress- und Schlafmangel: Dadurch kommt dein Hormonhaushalt durcheinander und Stresshormone werden freigesetzt, die deine Faszien unter Dauerspannung setzen.
Falsche Ernährung: Eine Übersäuerung deines Körpers verändert die Form deines Bindegewebes und wird gelartig. Dadurch können Bewegungs- und Transportfunktion nicht normal ablaufen und es kommt zu Ablagerungen von Schlacken
Cross Links
Berufe, die viel Sitzen erfordern, führen zu sogennanten „Cross-Links“. Das sind Querverbindungen, die zu Gewebeverklebungen, Elastizitätsverlust und damit erschwertem Gleiten der Faszienverbindungen führen.
Das ist besonders schlecht für Tänzer, da wir auf geschmeidige Bewegungen angewiesen sind!
Pflege und Training der Faszien
Faszientraining
Faszien haben eine starke Anpassungsfähigkeit für regelmäßige Belastungen und Reizen - benötigen jedoch Zeit.
Sie brauchen deutlich länger als Muskeln um sich Belastungsreize anzupassen. In diesem Prozess werden Bindegewebsfasern ausgetauscht und die gesamte Struktur des Fasernetz neu aufgebaut.
Dieser Vorgang kann bis zu mehreren Monaten dauern - die Wirkung bleibt aber andersherum dann auch nachhaltiger erhalten. Als Anhaltspunkt gilt eine Zeitspanne von 6-24 Monaten, bis sich dein neues Fasziennetz im ganzen Körper verbreitet hat und es extrem elastisch, gleichzeitig auch sehr stark geworden ist.
Faszienübungen
Dehnübungen:
Besonders gut geeignet ist langkettiges und dynamisches Dehnen ganzer Muskelgruppen.
Federnde Bewegungen:
Mit federnden Bewegungen wie hüpfen und springen, trainierst du deine Faszien indem du deine Kollagenproduktion anregst und damit dein Bindegewebe stärkst.
Für den Alltag: Versuche springende Bewegungen einzubauen, z.B, während du auf die Bahn wartest, einfach ein paar mal locker auf der Stelle springen.
Massagen:
Massagen sind ein tolles Werkzeug um dein Bindegewebe zu stimulieren und die Durchblutung anzuregen.
Lass dich massieren oder mache einfach zu Hause eine Selbstmassage. Das tut nicht nur gut, sondern hält deine Faszien geschmeidig.
Faszienrollen:
Der Schwamm-Effekt: Durch das ausrollen mit einer Faszienrolle, förderst du zum einen deine Durchblutung, zum Anderen findet dabei ein Flüssigkeitsaustausch in deinem Bindegewebe statt. Deine Faszien können durch die Bewegungen umliegende Flüssigkeiten wie ein Schwamm aufsaugen und so geschmeidig und gesund bleiben.
Yoga & Pilates:
Diese Disziplinen eignen sich besonders gut für die Faszienpflege, da sie komplexe und dehnende Übungen beinhalten, die das Bindegewebe stärken und geschmeidig halten.
Integration in das Tanztraining
Faszienübungen lassen sich hervorragend in bestehende Trainingsprogramme wie deinen Tanzunterricht integrieren und eignen sich auch für Ausgleichsbewegungen an trainingsfreien Tagen. Sie müssen keine eigenständige Trainingseinheit sein – du kannst sie also leicht in deine Tanz-Routine einbauen.
Warm-Up: Dynamische Dehnübungen bereiten deine Faszien optimal auf das Training vor und machen deinen Körper leistungsfähiger im Tanzunterricht.
Cool-Down: Verwende nach dem Training die Faszienrolle, um die Regeneration zu unterstützen und Verspannungen zu lösen.
Ausführungshinweise:
Reihenfolge: Von unten nach Oben.
Beginne immer unten an den Füßen und arbeite dich nach oben vor bis zum Oberkörper vor. So wird dein Körper nach und nach aufgewärmt - das schützt vor Verletzungen.
Trainingshäufigkeit: Weniger ist mehr.
Kurze, regelmäßige Einheiten sind effektiver als lange Trainingssessions.
Katapult Effekt: Abspringen wie ein Känguru.
Bewegungen sollten locker und federnd sein, während die Bodenkontaktzeit so gering wie möglich gehalten werden sollte. Umso leiser der Sound beim Springen, umso besser das Ergebnis.
Ressourcen & Hilfsmittel
Es gibt zahlreiche Hilfsmittel, die dich beim Faszientraining unterstützen und damit deine Tanzleistung verbessern können.
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Du bist dran!
Faszien sind ein oft unterschätzter, aber wesentlicher Bestandteil deines Körpers. Für Tänzer sind sie besonders wichtig, da sie nicht nur die Beweglichkeit und Flexibilität fördern, sondern auch das Verletzungsrisiko minimieren und die Regeneration unterstützen.
Mit regelmäßigem Faszientraining kannst du dein volles Potenzial ausschöpfen, deine Leistung steigern und dein Tanzunterricht auf das nächste Level heben.
Probiere es aus und finde heraus, wie viel mehr Power und Beweglichkeit in dir steckt!
Also, worauf wartest du?
Du bist dran!
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